Es ist an der Zeit, die Stadt einmal hinter uns zu lassen und ein wenig Landluft zu schnuppern. Dazu müssen wir nicht einmal das Haus verlassen, denn der nächste Bauernhof ist nur eine Registrierung entfernt. Die Farm-Simulation My Little Farmies von Upjers ist nun seit fast einem Jahr für alle Interessierten zugänglich und erreichte sechs Monate nach dem Start in die Open Beta eine Million Spieler weltweit. Das Spielprinzip dürfte euch wahrscheinlich bekannt sein: Ihr pflanzt verschiedene Gewächse an und versorgt Tiere, wodurch ihr Rohstoffe gewinnt, die ihr entweder verkauft oder zu Produkten weiterverarbeitet. Obwohl sich die meisten Bauernhofspiele in diesen Punkten kaum unterscheiden, erfreuen sie sich anhaltender Beliebtheit. Wir wollen uns My Little Farmies heute einmal genauer anschauen und verraten euch, ob es sich lohnt, in die virtuelle Landwirtschaft einzusteigen.
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My Little Farmies Test: Wuselige Bauernhof-Simulation für Landwirte mit Ambitionen
Erste Schritte mit einem hilfreichem Berater
Wir erreichen unseren Hof und sehen, dass da schon jemand etwas vorbereitet hat. Das muss der gute Ottmar Zellner gewesen sein, ein freundlicher Landwirt, der uns nicht nur durch die ersten Schritte von My Little Farmies begleitet, sondern als Berater ständig an unserer Seite bleibt. Auf unserem Grund und Boden finden wir unter anderem einige Felder, auf denen bereits Roggen angebaut wurde, Dekorationen, ein Lagerhaus und eine Anlaufstelle für fahrende Händler. Sobald wir unseren Hof um drei Erweiterungen vergrößert haben, bieten die Händler uns Aufträge an. Klingt gut, doch noch sind wir nicht so weit. Zunächst lässt uns Ottmar einige Aufgaben erledigen, durch die wir verschiedene Funktionen des Farmspiels kennenlernen und die ersten Einnahmen verzeichnen. Wir beginnen mit der Feldarbeit. Durch einen Klick auf die Wassertropfen-Symbole über den Pflanzen gönnen wir ihnen eine kleine Dusche. Wir sehen zwar nicht, wie sie gegossen werden, dafür hören wir wenigstens plätschernde Geräusche. Die Wartezeit für den Roggen beträgt eine Stunde, doch durch das Gießen beschleunigen wir das Ganze. Da die Pflanzen wohl schon eine Weile auf dem Feld stehen, dauert es nicht lange, bis wir sie ernten dürfen. Anschließend besuchen wir mit Ottmar den Shop, um neue zu kaufen.
Es sieht so aus, als gäbe es im Laden allerlei Interessantes zu entdecken, doch wir folgen zunächst den Anweisungen unseres Beraters und nehmen uns vor, dem Shop später nochmal einen Besuch abzustatten. Den Roggen gibt es im praktischen Fünfer-Pack. Sobald wir bezahlt haben, erscheint er in Form einer Karte in der Leiste am unteren Bildrand. Nachdem wir den Shop verlassen haben, pflanzen wir ihn an und bewältigen damit die erste Aufgabe. Eine Fanfare ertönt und Ottmar überreicht uns eine Belohnung, bestehend aus einer Menge Erfahrungspunkten und Talern, der Hauptwährung in My Little Farmies. Als nächstes bauen wir unser erstes Gebäude: die Kornmühle. Natürlich nimmt so ein Bauprozess ein wenig mehr Zeit in Anspruch. Die Wartezeit lässt sich jedoch leicht überbrücken, denn Ottmar hat immer neue Aufträge auf Lager. Die sogenannten Story-Aufgaben bestehen in der Regel aus mehreren kleinen Zielen, die wir erreichen müssen, wie zum Beispiel den Bau eines Geheges. Da wir ebenfalls der Meinung sind, dass Tiere zu einem Bauernhof dazugehören, machen wir uns gleich an die Arbeit. Wir platzieren ein Gehege für kleine Tiere, in das wir ein paar niedliche, weiße Hasen setzen. Über deren Köpfen erscheinen gleich darauf kleine Buttons, über die wir unsere langohrigen Freunde füttern und pflegen. Während wir das tun, ertönen unter anderem lustige Schmatz-Geräusche – da fühlt man sich fast, als sei man wirklich auf dem Land statt im eigenen Wohnzimmer. Schließlich läuft auf (den meisten) echten Bauernhöfen auch keine nervige Musik im Hintergrund.
Ein Bummel durch den Shop gefällig?
Kurz nach unserem Einstieg stoßen wir auf eine erfreuliche Überraschung. Wenn wir uns einmal pro Tag einloggen, bedankt sich My Little Farmies mit verschiedenen Geschenken - damit erfinden die Entwickler das Rad zwar auch nicht neu, aber hey, Belohnungen nehmen wir immer gerne mit. Aus dem sogenannten Bronze-Booster-Pack dürfen wir vier von acht Karten ziehen und ergattern dadurch unter anderem eine Kastanie, ein kleines Geldgeschenk und einen Kartenteil. Im Laufe des Spiels haben wir die Möglichkeit, sie zu vervollständigen und sie anschließend einzusetzen oder mit anderen Spielern zu tauschen. Wir machen uns daran, ein paar der kleineren Aufgaben zu erledigen, die uns Ottmar neben den Story-Aufgaben stellt und die größtenteils dazu dienen, den Hof mit Dekorationen zu verschönern. Da wir ja eh vor hatten, noch einen genaueren Blick in den Shop zu werfen, begeben wir uns auf Erkundungstour.
Hier finden wir so ziemlich alles, was wir brauchen, von Ackerpflanzen, über Tiere und Dekorationen bis hin zu zusätzlichen Gebäuden. Die meisten Waren kaufen wir mit den Silbernen Talern, die wir durch den Verkauf von Gütern und teilweise auch als Belohnung erhalten. Für andere brauchen wir Goldbarren, die Premiumwährung in My Little Farmies. Sie können für echtes Geld nachgekauft und gegen Taler eingetauscht werden. Den einen oder anderen haben wir beim Levelaufstieg abgestaubt. Die meisten Sachen im Shop schalten wir erst nach und nach frei, doch wir bekommen immerhin schonmal einen Ausblick auf das, was uns erwartet, darunter Kühe und Schafe, ein Sägewerk und ein Weinkeller sowie zahlreiche Dekorationen. Wir kaufen ein paar Sonnenblumen, eine Bank und eine Toilette – wir vermuten mal, dass sie zur Deko zählt, weil sie aus Naturstein ist. Mit den Verschönerungen erledigen wir gleichzeitig eine der kleineren Aufgaben und locken weitere Kunden an.
Geschäftiges Treiben – Produktion und Kundenwünsche
In My Little Farmies haben wir die Möglichkeit, unsere Rohstoffe und Produkte vom Lagerhaus aus zu verkaufen oder im direkten Kundenkontakt. Denn über die Wege auf unserem Hof schlendern ständig Menschen, die ab und an ihre Wünsche äußern, beispielsweise der Kauf von fünf Säcken Mehl. Wir stellen fest, dass uns das einen kleinen Bonus einbringt, gegenüber der Summe, die wir im Lagerhaus mit fünf Säcken Mehl verdient hätten. Die umherwandelnden Kunden beleben also nicht nur die Spieloberfläche von My Little Farmies, sondern auch unser Geschäft. Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, gilt es fleißig zu produzieren. In den verschiedenen Gebäuden finden wir mehrere Slots, die Platz für Herstellungsprozesse bieten. Wenn wir die Produktionsstätte zum ersten Mal erweitern, schalten wir den zweiten Slot frei. Auf alle weiteren verschaffen wir uns durch Levelaufstiege Zugriff, wobei wir dann trotzdem noch Goldbarren bezahlen müssen, um sie nutzen zu können. Doch schon allein die Nutzungsmöglichkeit von mehr als einem Slot ist sehr praktisch, denn dadurch starten wir unterschiedliche Prozesse gleichzeitig, wie die Verarbeitung von Maiskolben, Weizen- und Haferkörnern.
Unser Hof wächst stetig weiter und die Arbeit wird dadurch natürlich auch nicht weniger. Allerdings eröffnen sich uns auch zusätzliche Möglichkeiten, unsere Waren zu verkaufen, unter anderem an die fahrenden Händler und über verschiedene Stände. Manche Kunden kaufen hier selbstständig ein, andere bestehen nach wie vor darauf, von uns persönlich bedient zu werden, was wir an den Gedankenblasen über ihren Köpfen erkennen. In beiden Fällen verdienen wir mehr als durch den Verkauf im Lagerhaus. Doch zurück zu der vielen Arbeit, die auf uns wartet. In der Hinsicht bietet uns My Little Farmies ein paar tolle Hilfsmittel, mit denen wir leichter Pflanzen und Aufgaben an fähiges Personal abgeben. Dafür brauchen wir ein Gesinde- und ein Bauernhaus.
Das Gesindehaus schalten mit dem Aufstieg in Level 9 frei. Hier stellen wir über einen begrenzten Zeitraum Arbeitskräfte ein, wobei uns zwei Kategorien zur Verfügung stehen. Zwar arbeiten Gesellen schneller als Lehrlinge, dafür lassen sie sich ihren Lohn aber auch in Premiumwährung bezahlen. Also heuern wir zunächst ein paar Lehrlinge an und setzen jeweils einen zum Feldarbeit und zur Tierpflege ein. Nun brauchen wir uns keine Gedanken mehr zu machen, was passiert, wenn wir nicht online sind. Die Aufgaben werden trotzdem erledigt und die Erfahrungspunkte bekommen wir noch obendrauf. So steigen wir schneller um einige Stufen auf und erhalten Zugriff auf das Bauernhaus, das uns die Nutzung von Anpflanzhelfern ermöglicht. Statt auf jedem Feld einzeln säen wir nun großflächig aus. Durch die Erweiterung des Bauernhauses schalten wir zusätzliche Anpflanzhelfer frei, wodurch wir immer mehr Felder auf einmal abdecken und weitere Gewächse auf diese Art anbauen können.
Bisher haben wir mehr oder weniger auf eigene Faust gearbeitet - abgesehen natürlich von der Unterstützung durch unsere kleinen computergesteuerten Freunde. Doch wie in den meisten Browsergames, verspricht die Freundschaft zu anderen Spielern in My Little Farmies einige Vorteile, unter anderem in Form von Geschenken. Außerdem steht es Freunden offen, sich gegenseitig auf ihren Höfen zu besuchen und bei jeder Stippvisite zehn Aufgaben zu erledigen. Dafür gibt es jeweils einen halben Freundschafts-Stern als Belohnung. Und die Hilfsbereitschaft lohnt sich, denn mit drei ganzen Sternen ergattern wir eine wertvolle Bonus-Karte. Eine weitere Möglichkeit, an Karten heranzukommen, bietet der Tausch von einzelnen Teilen. Dazu brauchen wir die Kutschstation, in der wir Tauschangebote erstellen und die Anzeigen von Freunden einsehen. Das gibt uns die Chance, unsere Karten schneller zu vervollständigen und auf unserem Hof einzusetzen.
- Leichter Einstieg und ständige Beratung
- Verbindet Farm- mit Aufbauspiel
- Lustige Bauernhof-Geräusche
- Einige Prozesse lassen sich ohne Premiumwährung abkürzen
- Teilweise lange Wartezeiten
- Dennoch wenig originelles Spielprinzip
Fazit
Zugegeben, die Abläufe in der virtuellen Landwirtschaft sind weitgehend immer die gleichen, doch es sind die kleinen Unterschiede, die Farm-Simulationen so beliebt und erfolgreich machen. Die Aussicht auf die Vielzahl an Gebäuden, Rohstoffen, Produkten und Funktionen, die im Laufe der Zeit in My Little Farmies zugänglich werden, wirken motivierend – genauso wie die täglichen Geschenke. Da wir den Hof wie eine Art Siedlung ausbauen und versuchen, mehr Kunden anzulocken, entsteht zudem eine Mischung aus Farm- und Aufbauspiel. Aus diesem Grund dürfte My Little Farmies vor allem diejenigen unter euch begeistern, die Spaß am Säen und Ernten haben, ihrem Hof aber auch gerne etwas Struktur verleihen wollen. Die kleinen Farmies, die auf eurem Hof einziehen und spazieren gehen, machen die Darstellung auf wuselige Art und Weise ziemlich lebendig. Wer sich also über eine hübsche Grafik freut und den Bau einer Siedlung mit seiner Vorliebe für Feldarbeit und Tierpflege kombinieren möchte, der wird an My Little Farmies Spaß haben. Wer aber darauf verzichten möchte, echtes Geld für Premiumwährung auszugeben, sollte unbedingt viel Zeit einplanen, denn der Weg zum Großgrundbesitzer ist ein langer.