Medial wird immer wieder von Hacker-Angriffen auf Unternehmen und Behörden berichtet. Viele sind erfolgreich, während andere abgewehrt werden können.
Warum Hacker immer häufiger Games & Entwickler angreifen (inkl. Beispiele)
Zunehmend sind auch Games und Entwickler betroffen und scheinen ein immer beliebteres Ziel der Angreifer darzustellen. Das birgt eine enorme Gefahr für die Nutzer und deren Daten.
Weshalb nimmt die Zahl der Angriffe so stark zu und welche Hacker-Angriffe gab es in der Vergangenheit? Das sehen wir uns nun an.
Was versteht man unter Hacking?
Beim Hacking werden Schwachstellen in Systemen oder Netzwerken böswillig ausgenutzt, um sich einen unbefugten Zugriff darauf zu verschaffen und beispielsweise Daten zu entwenden. Dafür haben Hacker mittlerweile diverse Möglichkeiten entwickelt und verursachen jährlich Schäden in Billionen-Höhe. So haben Hackerangriffe die Verbraucher und Unternehmen im Jahr 2021 etwa 6 Billionen US-Dollar gekostet.
Weshalb nehmen die Angriffe auf Spiele bzw. Entwickler immer weiter zu?
Online-Spiele aller Art haben in den vergangenen Jahrzehnten stetig an Beliebtheit gewonnen und ziehen eine Vielzahl von Verbrauchern an. Diese geben unter anderem persönliche Daten an und investieren teilweise sogar Geld in die Spiele. Das lockt selbstverständlich Hacker an, die mit diesen Daten Missbrauch betreiben und das Geld für sich beanspruchen wollen. Mittels Erpressung können sie zudem noch größere Summen von den betroffenen Unternehmen einkassieren.
Deren Aktivitäten nehmen im Grunde kontinuierlich zu – ebenso wie die Nutzung von Online-Spielen und Glücksspielen im Internet. Um Daten und Gelder einzusammeln, stehen Hackern heute verschiedene Tools zur Verfügung. So können sie beispielsweise sogenannte Cheat-Codes nutzen, Mikrotransaktionen durchführen oder über den Austausch von Nachrichten mit den Spielern an Daten etc. gelangen. Sobald ein Nutzer bestimmte Downloads durchführt, hat er schnell die bösartige Software der Hacker auf seinem System installiert und kann so ausspioniert werden. Zum Schutz sollten Verbraucher daher immer ein virtuelles privates Netzwerk VPN auf Routern einrichten.
Auch die Unternehmen bzw. die Entwickler hinter den Spielen sind für Hacker selbstredend interessante Ziele. Von diesen können sie eine Vielzahl von Daten und Gelder erbeuten – vor allem dann, wenn deren Systeme Sicherheitslücken aufweisen. Das ist insbesondere bei kleineren Unternehmen oft der Fall.
Es ist demnach für Hacker im Großen und Ganzen ein lohnendes Geschäft, Games und Entwickler anzugreifen.
Bekannte Beispiele von Hackerangriffen auf Spiele
- 2022: Hack auf „Grand Theft Auto 6“
Einer der neuesten Hacker-Angriffe fand 2022 auf „Grand Theft Auto 6“ statt. Dabei handelt es sich um eines der beliebtesten Franchises weltweit und ein sehnsüchtig erwartetes Spiel. Die Veröffentlichung des neuesten Teils aus dieser Reihe war von Rockstar Games bislang noch nicht angekündigt worden, als plötzlich Filmmaterial dazu im Internet kursierte. Dieses war noch nicht fertiggestellt und erst recht nicht für eine Veröffentlichung gedacht.
Nach Angaben des Publishers würde dies jedoch keine größeren Schwierigkeiten mit sich ziehen: Das Spiel wird dennoch weiter produziert. Der Hack gilt als einer der größten Hacks der Geschichte, vor allem, da Rockstar Games in aller Regel viele Sicherheitsmaßnahmen für dessen Spiele ergreift. In diesem Fall schadet der Angriff jedoch nicht wirklich – im Gegenteil, möglicherweise hilft er sogar.
Im Übrigen wurde im gleichen Zug auch Filmmaterial des Spiels „Diablo 4“ veröffentlicht, welches ebenfalls erst im kommenden Jahr herauskommt.
Grundsätzlich sind Videospielfirmen wie auch Activision-Blizzard, Ubisoft oder Electronic Arts beliebte Ziele von Hacker.
- 2011: Playstation Network (PSN)
Im Jahr 2011 konnten Hacker über 75 Millionen Nutzerdaten des Playstation Network PSN stehlen. Dazu gehörten auch Kreditkarteninformationen. Das gesamte Netzwerk fiel daraufhin für 23 Tage lang aus, was zunächst von Sony vertuscht wurde. Später musste das Unternehmen eine Entschädigung an die Nutzer auszahlen.
- 2021: Electronic Arts (EA Games)
2021 wurde der Quellcode von den beliebten Spielen FIFA und Battlefield und insgesamt 780 Gigabyte an Daten bei Electronic Arts gestohlen. Das Unternehmen gilt international als der größte Spiele-Publishers und sollte damit immens geschädigt werden. Die Hacker konnten sich außerdem auch weitere Quellcodes für die sogenannte Frostbite-Engine aneignen. Darüber laufen verschiedene Spiele.
EA gab im Anschluss bekannt, dass es kein Risiko für die Nutzer gäbe, sofort Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden und es keine darauffolgenden Probleme geben würde.
- 2012: Battle.net
Die Plattform Battle.net gehört zu Blizzard und wurde im Jahr 2012 von Hackern angegriffen. Diese entwendeten lediglich E-Mail-Adressen von Nutzern aus Nordamerika. Weitere empfindliche Nutzerdaten und Nutzer aus Europa etc. waren nicht betroffen.
Blizzard war auch im Jahr 2020 mehrfach das Ziel von Hackern und konnte in diesen Fällen alle Angriffe erfolgreich abwehren. Dies zeigt jedoch, wie gern Hacker sich auf solche Unternehmen konzentrieren.
Fazit
Die obigen Beispiele könnten noch beliebig erweitert werden. Jährlich kommt es zu vielen verschiedenen Angriffen auf die Server von Spieleentwicklern und -Publishern. Während diese in vielen Fällen abgewehrt werden können, gibt es doch immer wieder erfolgreiche Hacks. Spieler sollten sich daher immer mittels VPN, 2-Faktor-Authentifzierung etc. schützen und bei seltsam wirkenden E-Mails vorsichtig sein.
Da die Zahl der Hacker-Angriffe auch zukünftig steigen wird, müssen auch die Unternehmen sich und ihre Nutzer immer besser schützen – vor allem, weil Hacker immer bessere Tools und Methoden entwickeln.