Seit Juni 2012 gackern, muhen und wiehern die virtuellen Tiere der Farm-Simulation Hay Day auf zahlreichen iOS-Geräten. Im November 2013 ging die Android-Version des kostenlosen Mobile Games an den Start. Trotz der Flut an Bauernhofspielen zieht es uns heute mal wieder aufs Land. Wir haben Lust uns die (virtuellen) Hände schmutzig zu machen und entscheiden uns deshalb Hay Day einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie nicht anders zu erwarten, erledigen fleißige Landwirte im Spiel wie verrückt Feldarbeit, kümmern sich um die Tierpflege und stellen mit den Erzeugnissen verschiedene Waren her. Am bewährten Spielprinzip ändert sich also auch in Hay Day nichts, allerdings wollen wir uns einmal überraschen lassen und sehen, welche Möglichkeiten sich auf unserer Farm noch so bieten.
Hay Day Test: Mobile Bauernhof-Simulation mit niedlicher Grafik
Leichter Einstieg trotz schweren Erbes
Wer glaubt, sprechende Vogelscheuchen gäbe es nur im zauberhaften Land Oz, der wird in Hay Day eines Besseren belehrt. Da wir uns auf einem Bauernhof befinden, ergibt es ja durchaus Sinn, dass uns ein kleiner Stroh-Mann mit Hemd und Hut begleitet. Wir übernehmen die Farm unseres Onkels, der sich zur Ruhe gesetzt hat und das sieht man dem Bauernhof zu Beginn auch an. Deshalb verpassen wir, unter der Anleitung der Vogelscheuche Mr. Wicker, unserem Haus, Warenlager und Silo zunächst einen frischen Anstrich. Diese Gebäude sind also schon mal da – sehr praktisch. Mr. Wicker bringt uns die wichtigsten Handgriffe bei, die wir für die Feldarbeit und die Pflege unserer Tiere brauchen. Die Tiere sind recht genügsam und verlangen nichts weiter als ein gemütliches Gehege und was zu Fressen. Außerdem machen sie sich lauthals bemerkbar und übertönen teilweise sogar die fröhliche Country-Musik, die in Hay Day erklingt. Kann man natürlich ausschalten, wenn es anfängt zu nerven. Sobald wir unsere Pflanzen ernten und Erzeugnisse einsammeln, gewinnen wir Erfahrungspunkte, die uns dabei helfen, im Level aufzusteigen. Dadurch schalten wir weitere Pflanzen, Früchte, Tiere, Gebäude und Produkte frei. Zu unserer Freude stellen wir fest, dass die ersten Gewächse und Viecher nicht viel Zeit brauchen, bis sie zur Ernte bereitstehen oder beispielsweise ein Ei gelegt haben. Auch einige Herstellungsprozesse dauern nur wenige Minuten. Dadurch kommen wir relativ zügig voran und die ersten Levelaufstiege bewältigen wir auch recht fix. Von den ersten Erfolgserlebnissen angetrieben, schauen wir uns im Laden um, in dem wir unter anderem Tiere, Gebäude, Bäume und Dekorationen finden. Hier sehen wir, ab welchem Level wir uns Zugriff auf sie verschaffen. Vor allem die Produktionsstätten, die wir in höheren Stufen freischalten, kosten uns eine ganze Menge Münzen. Andererseits fällt es uns leicht, in Hay Day schnell viel Geld zu machen und da wir beispielsweise für Saatgut nicht zu bezahlen brauchen, bietet sich die Chance, für die nächste größere Anschaffung zu sparen.
Die ersten Einnahmequellen, die uns zur Verfügung stehen, sind ein Straßenverkauf, Lastwagenbestellungen und Nachbarn. Dabei handelt es sich jedoch nicht – wie in manch anderem Spiel – um andere Landwirte, sondern um computergesteuerte Charaktere, die uns um bestimmte Waren bitten. Der Straßenverkauf ist vor allem dann nützlich, wenn unser Silo oder Lager voll ist und wir die Materialien, die für einen Ausbau nötig sind, noch nicht beisammen haben. Durch den Marktstand schaffen wir Platz und locken zudem andere Spieler auf unser Farm-Gelände, da die Angebote vom Straßenverkauf in einer Zeitung landen, auf die alle Landwirte Zugriff haben. Hier sehen wir auch, welche unserer Kollegen auf ihrer Farm Hilfe brauchen. Wenn wir ihnen einen Besuch abstatten, können wir sie markieren, um sie zu "beobachten". Das heißt, wir nehmen sie in eine Freundesliste auf und haben die Möglichkeit, zu jedem Zeitpunkt wieder auf ihren Bauernhof zurückzukehren. Abgesehen von unseren Freunden sehen wir zudem, welche Spieler unsere Farm beobachten und wer uns zuletzt bei einer Aktion geholfen hat.
Auch ein Farmer braucht mal Hilfe
Zusammenarbeit mit anderen Landwirten ist in Hay Day nicht unbedingt notwendig, aber hilfreich bei Bootsbestellungen und außerdem bei Bäumen und Sträuchern. Denn nachdem wir sie dreimal abgeerntet haben, bleiben uns nur zwei Optionen: fällen oder wiederbeleben lassen. Diese Macht besitzen nur andere Spieler, die uns auf unserer Farm besuchen und den Pflanzen durch Antippen zu alter Frische verhelfen – naja, nicht ganz, denn die folgende Ernte bedeutet das endgültige Aus für den Baum beziehungsweise Strauch. Aber immerhin sammeln wir noch vier Früchte ein. Wir sind unserem Unterstützer sehr dankbar und das bringen wir zum Ausdruck, indem wir ihm einen Dankesbrief mit Geschenkkarte schicken. Da wir hilfsbereit sind, haben wir auch schon ein paar ergattert und sie gegen Geschenkpakete eingetauscht – eine von vielen Quellen für Gratis-Items in Hay Day.
Entspannt oder gegen die Zeit? Der Lieferwagen wartet, das Schiff nicht!
Um zusätzliche Münzen und Erfahrungspunkte zu verdienen, erledigen wir Bestellungen auf dem Land- und Seeweg. Mit den Lieferwagenbestellungen, die wir auf der Anzeigentafel neben unserem Häuschen finden, können wir uns ruhig Zeit lassen. Die verschwinden nicht einfach selbst, aber es steht uns frei, sie in den Papierkorb zu befördern. Wir sehen von vornherein, wie viele Münzen und Erfahrungspunkte uns die einzelnen Bestellungen einbringen. Wenn uns einige davon nicht gefallen, werfen wir sie einfach weg und erhalten nach 30 Minuten eine neue. Das ist sehr praktisch. Bei den Bootsbestellungen sieht es da schon anders aus.
Da uns nur ein begrenzter, wenn auch großzügiger Zeitraum bleibt, um die Schiffe zu beladen, produzieren wir wie die Weltmeister. Allerdings fällt es uns schwer zu sagen, ob es leichter ist, Waren mit kurzer oder langer Herstellungszeit zu liefern. Brot ist beispielsweise in nur wenigen Minuten fertig, dafür brauchen wir für die Bestellungen teilweise aber auch bis zu 64 Stück davon. Bei Marmeladen müssen wir mit einer Produktionsdauer von mehreren Stunden rechnen. Im Gegenzug ist die geforderte Stückzahl hier geringer. Um die Bootsbestellungen erfüllen zu können, gilt es unter anderem Vorräte anzulegen und die Lagerstätten auszubauen. Damit wir der Zeit nicht hinterherlaufen, steht es uns zudem frei, pro Bootsbestellung drei Kisten zu markieren. Mit etwas Glück geben uns andere Landwirte etwas von ihren Vorräten ab, so dass wir es schaffen, das Schiff rechtzeitig wieder auf die Reise zu schicken.
Vielseitige Edelsteine - Der Einsatz von Diamanten will wohlüberlegt sein
Die Vergrößerung unserer Lagerstätten ist anfangs noch einfacher, doch je größer unser Silo und Warenlager wird, desto mehr Schrauben, Bretter, Hämmer und andere Werkzeuge brauchen wir. Die zählen auch noch zu den selteneren Items, wodurch es mitunter eine längere Zeit dauert, bis alle Materialien gesammelt sind – bisher jedoch noch nicht so lange, dass wir gänzlich frustriert sind und im Zweifelsfall setzen wir einfach ein paar Diamanten ein, um die fehlenden Werkzeuge zu ersetzen.
Die Premiumwährung lässt sich in Hay Day natürlich für echtes Geld nachkaufen. Allerdings gehen wir nicht allzu verschwenderisch mit den Edelsteinen um und dürfen uns zudem an verschiedenen Stellen über ein paar Gratis-Exemplare freuen. Wir verzichten darauf, Arbeitsprozesse zu beschleunigen – obwohl uns das bei den langen Bauzeiten einiger Gebäude, die wir in höheren Levels freischalten, ziemlich schwer fällt – und setzen sie stattdessen ein, um die Anzahl an Slots in unseren Produktionsstätten zu erhöhen. Denn wenn wir die nicht nachfüllen, steht der Betrieb einfach still, was gerade bei Waren, die schnell fertig sind, dazu führen kann, dass wir ständig online sein müssen, um die Slots aufzufüllen.
Wechselnde Ereignisse für Einzelkämpfer und Teamplayer
Eine weitere Möglichkeit, in Hay Day mit anderen Spielern zusammenzuarbeiten, bietet sich bei den immer wieder stattfindenden Ereignissen. Hier erwarten uns unterschiedliche Aufgaben, die wir im Alleingang oder mit einer Gemeinschaft bewältigen, aber auch tolle Boni auf Münzen und Erfahrungspunkte. Wenn wir beispielsweise eine bestimmte Menge an Torten oder Fisch abliefern, haben wir die Chance, seltene Gegenstände und weitere Gutscheine abzustauben. Um uns einer Gemeinschaft anschließen zu können, müssen wir jedoch zunächst das Gebäude auf der anderen Straßenseite renovieren, in dem uns anschließend auch in Hay Day ein Chat zur Verfügung steht. Während der Laufzeit von Angel-Ereignissen tummeln sich in dem nahe gelegenen Gewässer nicht nur normale Fische, sondern auch ausgefallene und besonders fette Arten. Die brauchen wir nicht nur, um die geforderte Kilogrammzahl zu erreichen, sondern auch um gleichzeitig das Album zu füllen, das in der Fischerhütte liegt. Je nachdem, was wir aus dem Wasser ziehen, ergattern wir bis zu drei Diamanten.
- Lustige Grafik, Musik und Geräusche
- Diamanten gibt's auch kostenlos zu gewinnen
- Viel Abwechslung bei der Tierhaltung und Produktion von Waren
- Bauprozesse dauern mitunter sehr lange
- Gebäude, gerade in höheren Stufen, sind oft sehr teuer
Fazit
Wir stellen fest, dass Hay Day die Landwirtschaft nicht neu erfindet – muss es ja aber auch gar nicht. Dafür kleidet das Mobile Game das bekannte Spielprinzip in ein farbenfrohes Kleid und bietet einige lustig aussehende Tiere und eine Vielzahl an Produkten. Wer der virtuellen Landwirtschaft grundsätzlich nichts abgewinnen könnt, wird auch in Hay Day nicht froh werden. Denn obwohl es verschiedene Ziele und Erfolge zu meistern gilt, ist und bleibt die Grundlage natürlich die Feldarbeit, Tierpflege und Produktion von Waren. Wer allerdings Spaß auf der Farm hat, der darf sich, dank wechselnder Bestellungen und Events, zusätzlichen Herausforderungen stellen. In Hay Day ist nicht nur ein grüner Daumen und Tierliebe gefragt, sondern auch ein gutes Zeitmanagement.